„Wir vertrauen der Technik oft viel zu blauäugig“, findet Peter Scholz. Der Professor in der Fakultät Informatik beschäftigt sich unter anderem damit, wie sicher Daten auf Smartphone und Co. wirklich sind – und wie man Software so resistent wie möglich gegen Ausfälle oder Cyberangriffe gestaltet. Das ist keine leichte Aufgabe: „Die Rechner im Handy oder im Auto werden immer komplexer, so dass selbst Fachleute wie wir sie nicht mehr komplett verstehen. Der Nutzer will das auch gar nicht so genau wissen und macht sich keine Gedanken, wie sicher ein System ist“, erklärt Scholz. „Ich mag es dagegen, wenn ich Dinge ganz genau verstehe“, meint er und lacht. In der Mathematik und auch in der Informatik lassen sich eben komplexe Zusammenhänge herunterbrechen und in einzelnen Formeln und Codes exakt darstellen.
Seit 17 Jahren sensibilisiert er auch die Studierenden an der Hochschule Landshut, für die WhatsApp und Instagram zum Alltag gehören, für Themen wie Softwarequalität, Datenschutz und Cybersicherheit. Dafür bringt Scholz echte Fälle aus der Computerkriminalität in die Vorlesungen mit: Als Sachverständiger geht er auf digitale Spurensuche und hilft dabei, Straftaten über gespeicherte Informationen aufzuklären. Mit den Studierenden spricht er auch über die zugrundeliegenden Technologien und Rechte. „Dabei geht es mir nicht darum, immer die perfekte Lösung zu präsentieren und Recht zu haben; das wäre ja furchtbar“, meint der Informatiker lächelnd. Einmal hat er auch seine Studenten um Hilfe gefragt, als er sich mit einem Internetcomputerspiel beschäftigen durfte. „Ich wünsche mir, mit den Studenten zu diskutieren und eigene Meinungen zu hören. Wenn sie etwas besser wissen als ich, freut mich das“, meint er.
Sicherheit und Qualität liegen Peter Scholz am Herzen – und zwar nicht nur in Sachen Software, sondern genauso im menschlichen Miteinander. Wenn man mit ihm redet, hält er den Blickkontakt, lässt sich von nichts ablenken. Und er nimmt das Gegenüber immer ernst, egal ob Kollegen oder Studierende. Als Vertrauensdozent der Fakultät vermittelt er auch mal zwischen diesen beiden Parteien – genauso zuhause zwischen seinen Kindern. Neben seinen beiden Jungs hat Scholz eigentlich noch einen dritten Sprössling: „Ich bin der Vater der Wirtschaftsinformatik.“ Den Bachelorstudiengang hat er mit aufgebaut und ihn anfangs als Studiengangleiter begleitet.
Um beruflich und privat immer 100 Prozent geben zu können, sucht Peter Scholz Ausgleich im Sport und in der Musik. Abends Kraft-Ausdauer-Training, im Winter Skifahren, im Sommer gerne auch Rennrad, „weil das den Kopf gut freibläst.“ Er braucht die Dynamik im Kopf und im Körper: „Ich bin manchmal auf Anschlag unterwegs. Das schaffe ich nur, wenn ich fit bin.“